Frostnacht

395 Seiten hat dieses Buch. 376 davon bestehen aus mühsamer Polizeiarbeit: viele Spuren, viele Schauplätze, viele Verdächtige, aber keine konkreten Anhaltspunkte, keine wirklichen Ergebnisse. Klingt vielleicht langweilig, ist es aber nicht!

Ich kann mich nicht erinnern jemals einen Krimi gelesen zu haben, bei dem weder der Leser noch die handelnden Personen so lange keine heisse Spur haben. Die Geschichte zieht sich hin, und genauso wie die Polizei in ihren Ermittlungen keinen Schritt weiterkommt, hat auch der Leser keine Chance, der Auflösung näher zu kommen.

Trotzdem ist dieses Buch nicht langweilig! Es passiert soviel. Da sind so viele Personen und Schauplätze, verschiedene Nebenstränge und Randgeschichten, das man von der Geschichte immer weiter mitgenommen wird. Das Buch ist durchgehend interessant und spannend. Indridason schreibt plastisch und farbenfroh, sodass sich seine Bilder im Kopf des Lesers zu einem großartigen Film zusammensetzen können.

376 Seiten mühsame Polizeiarbeit und doch fiel es mir immer wieder schwer dieses Buch aus der Hand zu legen.